Floyd Arnold ist kein Typ für Schema F. Er ist Designer, Nerd mit Augenzwinkern und Gründer der „Off and On again Agency“. Im Gespräch mit Vincent Sünderhauf erzählt er, wie er den Schritt vom Angestellten in einer großen Agentur hin zum eigenen Unternehmen geschafft hat, warum er sich auf kreative Freiheit genauso wie auf strategische Prozesse verlässt und wieso sein Leitsatz schlicht lautet: „Einfach machen.“
Sein Weg führte vom klassischen Printdesign über die digitale Pionierzeit der 90er bis hin zu UX, Frontend-Entwicklung und Markenaufbau. Gemeinsam mit Mitgründer Marcus Greye baute er die Agency auf, eine Boutique-Agentur mit klarem Fokus auf Kreativität, User Experience und Vertrauen im Web.
Vom Angestellten zum Gründer
Lange Zeit arbeitete Arnold in namhaften Agenturen wie TLGG („Torben, Lucie und die gelbe Gefahr“). Der Wunsch nach mehr Eigenständigkeit und Gestaltungsspielraum führte ihn schließlich in die Selbstständigkeit. „Ich habe immer digital gedacht, aber nie hat mir jemand zugehört“. Dieses „Einfach machen“ zieht sich wie ein roter Faden durch seine Karriere und prägt auch die Kultur seiner Agentur.
Website-Relaunch: Mehr als nur ein neues Design
Besonders praxisnah wird Arnold, wenn es um Website-Projekte und Relaunches geht. Sein Credo lautet: Gute Vorbereitung schlägt Aktionismus. Workshops, konzeptionelles Denken und ein klarer strategischer Rahmen sind entscheidend, egal ob für einen Mittelständler, eine Zahnarztpraxis oder ein internationales Unternehmen. „Selbst kleine Projekte müssen die Marke widerspiegeln. Ein Onepager in drei Wochen ist machbar, aber nur, wenn Strategie und Story sitzen.“
Er betont die Rolle von UX, Psychologie und subtilen Designentscheidungen wie Call-to-Action-Buttons, Farbwahl und Layoutregeln. „Kreativität und Konversion sind kein Widerspruch, wenn man beides von Anfang an zusammendenkt.“
Sichtbarkeit, Reputation und Empfehlungen
Arnold ist überzeugt: Sichtbarkeit entsteht nicht nur durch SEO oder PR, sondern auch durch persönliche Netzwerke und Empfehlungen. Viele Kunden kamen über frühere Kontakte, etwa ehemalige Marketing-Entscheider, die bei einem Jobwechsel die Agentur gleich mitgenommen haben. „Das ist der direkteste Vertrauensbeweis, Empfehlungen von Mensch zu Mensch.“
Gleichzeitig hat Over Agency gelernt, Performance-Marketing und kreative Ansätze zu verbinden. Mit internationalen Kunden wie „Element Logic“ arbeitet das Team an Kampagnen, die nicht nur kreativ sind, sondern auch messbare Ergebnisse liefern.
Gründer-Mindset: Always Beta
Für alle, die mit dem Gedanken spielen, selbst den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, hat Arnold eine klare Botschaft: „Einfach machen.“ Perfektionismus sei ein Hindernis. Besser sei es, früh anzufangen, Erfahrungen zu sammeln und Hindernisse nach und nach aus dem Weg zu räumen. „Always Beta“ nennt er diesen Ansatz. Probleme mit Kunden, Mitarbeitern oder juristische Stolpersteine gehören dazu. Entscheidend ist, immer weiterzugehen.
Key-Learnings aus dem Talk
- Vorbereitung ist alles: Workshops und Strategie vor jedem Relaunch.
- Design und Conversion vereinen: Kreative Freiheit mit klaren UX-Regeln verbinden.
- Empfehlungen sind Gold wert: Persönliche Kontakte sind der stärkste Vertriebskanal.
- Always Beta: Nicht auf Perfektion warten, sondern starten, lernen und verbessern.
- Mut statt Stillstand: Vertrauen entsteht, wenn man den ersten Schritt wagt.
Hinweis: Dieses Interview erschien im Podcast „Trust & Sell by Vincent Sünderhauf“.
Über Floyd Arnold
Floyd Arnold ist Designer, Gründer und Geschäftsführer der „Off and On again Agency“. Gemeinsam mit Marcus Greye unterstützt er Unternehmen beim Markenaufbau, Website-Relaunches und kreativen Kampagnen mit Fokus auf UX und Vertrauen. Nach Stationen in großen Agenturen wie TLGG gründete er die „Off and On again Agency“, um Projekte eigenständig, kreativ und mit maximaler Leidenschaft umzusetzen. (https://oaoa.agency/)