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Dass die Deutschen Social Media lieben, müsste jedem mittlerweile bewusst sein. Alleine, wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, hört man ständig davon. Die Frage, ob man jemandem seine Telefonnummer gegeben hat, wird oft verneint. Stattdessen hat man sein Facebook-Profil ausgetauscht. Die neuesten Infos bezieht man auch nicht mehr über die Nachrichten im Fernsehprogramm, sondern bereits auf dem Weg dorthin mit einem Smartphone über Twitter. Denn aktueller und interessenspezifischer geht es kaum, vor allem sind die News, die man darüber bekommt, viel ausführlicher als mit dem Radioprogramm überhaupt möglich. Die schöne neue Welt ist schneller, dynamischer, informativer und nahezu in digitaler Echtzeit überall abrufbar.
Natürlich gibt es immer noch erzkonservative Telefonisten, die sich gegen den Social-Media- Apparat lehnen. Sie verweigern die Seminare, die der Chef ihnen aufgetragen hat. Kommunizieren, wenn überhaupt, dann per E-Mail und lähmen die interne und externe Kommunikation in und um einem Unternehmen. Ob dieses Verhalten weiterhin tragbar ist, wage ich zu bezweifeln, denn auch in der Arbeitswelt wird verstärkt auf neue Medien gesetzt zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit einer Firma.
Verschaffen wir uns nun einen Überblick über die Entwicklung durch Web 2.0. Als erste auf die Art und Weise funktionierende Basis für die Neuzeit-Informationskanäle kann man das im Jahre 2003 gestartete Karrierenetzwerk LinkedIn bezeichnen. Seitdem kamen etliche noch nicht genannte Netzwerke hinzu wie z.B. MySpace, wer-kennt-wen, Studivz, stayfriends etc. Zeitgleich haben die Smartphones Einzug gehalten und eine hohe Korrelation zur Folge. Dies hat nun auch Google erkannt und mit Google+ sein eigenes soziales Netzwerk eingeführt, das ergänzend zu den Android-Smartphones Marktanteile ergattern soll.
Beim exponentiellen Wachstum ist noch kein Ende in Sicht. Laut der Bitkom-Studie sind 76 % aller Internetnutzer in mindestens einem dieser Netzwerke. Unter 30 Jahren sind es sogar 94 %. Bei den Usern über 50 Jahren ist immerhin noch die Hälfte dabei. Wobei es aufgerundet 10% mehr Frauen sind in allen Altersgruppen. Zwischen 14-29 Jahren liegt die größte Gruppe, die wohl im hohen Alter auch bestehen bleibt.
Profilangaben in Prozent laut der Forsa-Umfrage im März 2011, 1000 Internetnutzer wurden befragt ab 14 Jahren:
Vor- und Nachname 77
Alter 76
Portraitfoto 60
Beziehungsstatus 57
Private Freizeitbilder 26
Nur für eigene Kontakte sichtbar sind 41 Prozent und 8 Prozent grenzen diese nochmal separat nur für bestimmte Kontakte ein. Der Median liegt bei 74 Kontakten, wobei die Ober- und Untergrenze eine sehr starke Differenz aufweisen. 35 Prozent schauen nur mal rein, um auf dem Laufenden zu bleiben, also unter einer Stunde Verweildauer. Wobei 11 Prozent sich über 2 Stunden durchklicken, was mitunter mit der ausgebauten Chatfunktion zusammenhängt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die Prognosen für Social Media weiterhin unterbewertet und die Zukunft mehr als rosig sind. Das gilt sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen, da jeder seinen Mehrwert zur üblichen Kommunikation erhält. Vor allem ist es auch eine gute Form, Kunden direkt anzusprechen, auf ihre Wünsche und Kritik modern einzugehen und diese aufgrund der hohen Reichweite gewinnbringend für die beidseitigen Interessen einzusetzen. Außerdem kann man serviceorientierter agieren als mit Dialogmarketing. Mal Hand aufs Herz, waren sie zufrieden mit dem Service beim letzten Telefonat im Callcenter?