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Die Zeiten, in denen die mehr oder weniger schlagfertigen Antworten von Apples Siri für Erheiterung sorgten, sind noch nicht lange vorbei: 2011 wurde die Sprachsteuerung auf dem iPhone eingeführt und von den meisten Nutzern als Kuriosum betrachtet. Aber in den vergangenen sieben Jahren hat sich in Sachen intelligente Sprachsoftware viel getan – und diese Entwicklung geht auch am SEO-Marketing nicht spurlos vorüber.
Apple HomePod, Google Home und Amazon Echo verstehen mehr als nur Schlagworte
In Zeiten des Internets der Dinge wird unser Alltag zunehmend smarter. Das schließt auch die Suchmaschinenrecherche ein. In vielen Alltagssituationen ist es einfach praktischer, die Suchanfrage auszusprechen, statt sie mühsam einzutippen – heutzutage hat fast jeder fast ständig sein Smartphone in der Hand und beschäftigt sich nebenher dann noch mit anderen Dingen. Und da man als sprachbegabter Mensch in ganzen Sätzen spricht und weniger in Schlagworten, sehen auch die Suchanfragen ganz anders aus als noch vor ein paar Jahren.
74% nutzen regelmäßig Voice Search
Noch gibt es wenig Studien oder belastbare Zahlen zur Nutzung von Voice Search. Jedoch gibt der „Global Al Survey Q4 2016“ von HubSpot eine erste Tendenz, wonach 74 Prozent der Befragten im vergangenen Monat Voice Search genutzt haben. SEO-Experten müssen bei dieser Zahl aufhorchen und aktiv darauf reagieren, denn Voice Search ist für das SEO-Marketing nicht nur eine Herausforderung, sondern kann auch eine große Chance bieten – unter Beachtung der richtigen Verhaltensweisen.
SEO muss auf die neue Anfrageform reagieren
SEO-optimierte Texte waren bisher hauptsächlich auf die Keyword-Recherche ausgelegt: Schlagworte oder kurze Texteinheiten, maximal Longtail-Keywords, bei denen Grammatik und Syntax eine untergeordnete Rolle spielen: „Laufschuhe“ oder „Laufschuhe kaufen Berlin“ sind typische Beispiele. Das sind aber keine Suchanfragen, die man mündlich via Spracherkennung aussprechen würde. Der Mensch neigt dazu, seine Umgebung zu vermenschlichen, und auch vor Smartspeakern macht er mit dieser Angewohnheit keinen Halt und spricht sie an, wie man echte Gesprächspartner ansprechen würde: „Wo kann man in Berlin Laufschuhe für Überpronierer kaufen?“ Folglich müssen SEO-Experten ihre Optimierung neu ausrichten, hin zu subtileren Texten und dabei den Nutzern ihre Suchanfragen quasi von den Lippen ablesen, bevor sie sie formuliert haben.
Hochwertige, antwortbasierte Inhalte und Unique Content
Was heißt das im Detail? Zunächst sollte man bei SEO neben den bewährten Keywords vermehrt auch auf Qualität bei den Texten legen: Google und andere Suchmaschinen haben sich weiterentwickelt und achten nun auch auf grammatikalisch korrekte Texte, die gut recherchiert sind und Antworten liefern können. Dazu muss man den Nutzern immer ein Schritt voraus sein: Wonach genau wird gesucht? Welche Sprache und welche Fachtermini müssen fallen, wie werden die Suchanfragen der Nutzer formuliert? Welchen Unique Content kann ich auf der Seite liefern? etc.
Gute FAQs sind Googles Liebling
Der perfekte Ort, um Suchanfragen der Voice Search aufzunehmen und sie für SEO zu nutzen, ist ein guter FAQ-Bereich auf der Website. Zum einen zeigt es dem Nutzer bzw. dem Kunden, dass man sich Gedanken über dessen Anliegen macht und sie gerne beantwortet. Zum anderen ziehen gut gestellte Fragen und fundierte Antworten Google magisch an. Ein gut durchdachter FAQ-Bereich bringt Seiten vor allem bei satzbasierten Anfragen per Voice Search auf die oberen Plätze der Suchergebnislisten. SEO und Sprachsoftware sind mit dem richtigen Marketing-Know-how also auf dem besten Weg, gute Freunde zu werden.